Sonntag, 9. März 2008 - Frankfurt am Main

 
EXPLORA Museum
 
 
 
 

3D-Fan aus Leidenschaft:

Bahn frei für ungewöhnliche Seherlebnisse, Erkenntnisse und Überraschungen; ein Museum wie die EXPLORA gibt es kein zweites Mal! Gerhard Stief, Gründer und Museumleiter der privaten Daueraustellung, ist seit 1995 fast ständig hier im Glauburgbunker anzutreffen, wenn er nicht gerade weltweit auf der Suche nach 3-D Kunst ist.

Neu sind die vier Anamorphosen des schwedischen Künstler Hans Hamngren. Die "verzeichneten Zeichnungen" offenbaren sich erst beim Blick auf die spiegelnde Pyramide. Eine graue Nebelwand? Erst beim Hin- und herwandern löst sich das Rätsel auf! An dieser Kunstform hätte wohl auch Altmeister Leonardo da Vinci seine helle Freude gehabt. Es muss nicht immer eine Pyramide sein, es funktioniert auch mit einem spiegelnden Zylinder.

Und weiter geht's, vorbei an der perspektivisch mitwandernden Andy Warhol-Ausstellung hin zur Holografie. Neben vielen Hologrammen aus Wissenschaft und Technik lebt beim Vorbeigehen auch so manch' legendäre Romanfigur - wie beispielsweise Graf Dracula - wieder kurzzeitig auf.

Die Explora ist ein lebendiges Museum, das zum Experimentieren einlädt. Das knifflige T-Spiel schaffen Kinder in zwei bis drei Minuten, Erwachsene brauchen viel länger! So ist das halt (s.u.), Erwachsene Denken und Sehen halt anders als Kinder.

Ab geht's zu den stereoskopischen 3-D Aufnahmen des alten Frankfurts. Ein paar Gucker weiter können die Besucher dreidimensional in einen Bienenstock schauen.

In der musikalische Abteilung wird der nächste Sinn gefordert: Zuerst mechanisch (mit Kleiderbügel ... s.u.), dann per elektronischen Schwingkreis. Man kann sich stundenlang auf den vier Etagen des aus dem zweiten Weltkrieg stammenden Hochbunkers unterhalten lassen.

 

 
   
   
   
   


 
   
 


 
   
 

Nachtrag:

Im Januar 2016 kam das privat geführte Explora-Museum in die Kritik, nachdem über den Twitter-Account des Hauses eine Kurznachricht verbreitet worden war, die sich abfällig mit der damaligen Flüchtlingskrise auseinandergesetzt hatte. Die Stadt Frankfurt distanzierte sich umgehend von der Äußerung des Museumsleiters Gerhard Stief.

Ende November 2016 wurde das Museum nach 21 Jahren geschlossen; die beiden Kinder des 79jährigen Museumleiters wollten das wissenschaftliche Zentrum nicht übernehmen. Die Sammlung soll jedoch größten Teils erhalten bleiben und als Wanderausstellung in verschiedenen Ländern gezeigt werden.

2021 wird mit dem Abriss des Hochbunkers mit seinen bis zu 2,20m dicken Wänden und Decken begonnen, um Platz für neue Wohn- & Einkaufsgebäude zu schaffen. Eine Bürgerinitiative hatte vergeblich versucht, den Abriss zu verhindern und damit die Anwohner und die benachbarte Schule vor den jahrelangen Beeinträchtigungen, Erschütterungen und Lärm zu schützen.