JOYCEvent 2003

Bericht vom Kieler Woche-Wochenende

(aus der Sicht zweier Landratten)

 

Am Freitag, den 27. Juni, trafen sich 8 Joycer mit ihren weiblichen „Fans“ zu einer Sternfahrt in Krumbek (in der Nähe Kiels), um an der traditionellen Windjammer-Parade auf der Kieler Förde teilzunehmen. Das Treffen war im letzten Jahr anläßlich des Klubtreffens in Ittenbach geplant worden und war von unserem Klubmitglied Bernhard Graßhoff organisiert worden.

Die ersten Teilnehmer (Lothar Möckel und Ehefrau) waren bereits am Donnerstag angereist und hatten sich als ausgesprochene Landratten frühzeitig bei den Nordlichtern umgesehen. Im Laufe des Freitags trafen dann bis gegen 23.30 Uhr (Werner!!! und Jörg Sch.) alle wohlbehalten und natürlich gut gelaunt in Witt's Gasthof in der Probstei ein.

Gekommen waren Dr. Lothar Möckel mit Frau, Bernard Busjan mit Frau, Heinz-Wilhelm Warnecke mit Frau, Jörg Staloch mit Frau, Dr. Henner Schotten mit Begleitung, Andrea Zander, Werner Neumeyer-Bubel und Jörg Schaefer. Komplettiert wurde die Gruppe dann vom Organisator Bernhard Graßhoff, der am Abend zur Gruppe stieß, das geplante Programm verteilte und mit einem zünftigen „Moin, Moin“ den Abend eröffnete. Nach einem opulenten Abendessen (hervorragender Ostseefisch) saßen wir dann in gemütlicher Runde zusammen und verabredeten uns zur Windjammerparade am nächsten Morgen.

Nach dem ausgezeichneten Frühstückbüffett am Samstag ging es bei strahlendem Sonnenschein (angeblich kein Kieler-Woche-Wetter – aber wenn Engel reisen!!!) mit 2 PKWs unter Bernhards Führung und einer Großraumtaxe zur Blücherbrücke im Hafen, wo der gecharterte Stangensegler „Cementesse“ bereits auf uns wartete. Der Name des Schiffes kommt von seiner Bauart her. Es besteht aus einem Betonrumpf und liegt daher sehr ruhig im Wasser, ist jedoch bei rauer See etwas schwieriger zu führen als herkömmliche Boote. Die Idee, von Krummbeck nach Kiel mit einer Taxe zu fahren, war Gold wert, denn um rechtzeitig am richtigen Ort zu sein, hätte man einen eigenen Parkplatz mitbringen müssen. Aus diesem Grund legte die Cementesse auch mit einer leichten Verspätung ab. Es war ein wunderbarer Anblick, als wir auf dem ca. 20 m langen Boot zwischen den unzähligen Seglern die Parade „abnehmen“ durften. Dann ging es hinaus auf die Förde. Der Begrüßungssherry war geeignet, die Stimmung an Bord anzuheizen.

Von den Großseglern, um nur einige zu nennen, sahen wir die Gorch Fock, die russische „Kruzenshtern“, die „Chersones“, den Becks-Bier-Segler „Alexander von Humboldt“ und viele weitere nicht so bekannte Groß- und Kleinsegler. Inmitten der vielen Segler war es für alle ein unvergeßlicher Moment. „Unser“ Boot fuhr von der Innenförde nach außen in die freie See und drehte nach dem Marinedenkmal Laboe wieder in Richtung Innenförde.

Da wir auch auf dem Schiff verpflegt wurden, erwähnen wir den Ablauf. Zum Frühstück konnte sich jeder Brötchen schmieren mit Wurst oder Käse, bzw. Fisch. Getränke wie Bier, Wasser, Cola gab es reichlich. Zum Mittag wurden wir mit einem kräftigen Pilzeintopf und französischem „Kilometerbrot“ (deutsch: Baguette) gefüttert; zur Verdauung gab es Malteser. Am Nachmittag bewirtete uns die dreiköpfige Crew mit Kaffee und frischem Hefekuchen. Als wir dann gegen 16.30 Uhr wieder am Liegeplatz festmachten, blieben wir noch eine knappe Stunde an Bord zum gemütlichen Abschluss bei einem Glas Bier, o.ä. Danach bummelten wir unter Bernhards Führung über die Kiellinie am Hafen gemächlich zu dem Steakhouse in der Kieler Innenstadt, wo wir allesamt zufrieden ein sehr gutes Abendessen einnahmen. Werner war leicht irritiert, da er die gewünschten Wiener Würstchen nicht bekam. Er fand jedoch ein Alternativgericht.

 

Nach dem Abendessen wollte Bernhard mit der gesamten Gruppe noch die Innenstadt „auf die Hörner nehmen“, doch die Hälfte der Teilnehmer (Stalochs auch) waren ziemlich müde und wollte zum Hotel zurück. Die Schwierigkeit hier war eine entsprechende Großraumtaxe zu finden. Eine richtige Großraumtaxe wurde nicht genommen, da der Taxifahrer, der sie herbeirufen wollte, uns partout das Gefährt seines Schwagers „andrehen“ wollte.

Als dieser mit seinem Mercedes-Kombi kam, sollten 2 Leute von uns sich in den Kofferraum setzen, was wir zwar höflich, aber bestimmt ablehnten. Nach einiger Zeit kam dann ein anderer Benz-Kombi mit zwei Notsitzen im Kofferraum und zwei „todesmutige Frauen“ (Busjan und Staloch) zwängten sich nach hinten. Der Rest verteilte sich im Wagen und so traten wir die Heimfahrt an. Der Fahrer gab zwar an Krummbek zu kennen, fand den Ort aber nicht zugleich, sondern nur auf indirektem Weg. Nach dem Taxiabenteuer setzten wir uns noch gemütlich zu einem Gläschen hin und verabschiedeten uns danach zum sonntäglichen Frühstück.

Der Sonntag begrüßte uns mit „Kieler-Woche-Wetter“, also Regen. Wir setzten uns nach dem Frühstück in die Autos und fuhren zum Computermuseum der FH Kiel.

Wir mussten einige Zeit im Regen warten, da der Führer und Referent auf sich warten ließ. Die Wartezeit hatte sich jedoch gelohnt, denn der Vortrag und die Dokumentation zum Thema „Computerpionier Konrad Zuse“ waren es wert. Zum Abschluss wurden wir noch in den Bunker geführt, in dem die verschiedensten „altertümlichen“ Computer nebst Zubehör zur Archivierung auf 5 Stockwerken eingelagert waren. Selbstverständlich fanden die Experten auch die bekannten PCWs der Marke Amstrad-Joyce. Computerfreaks hätten hier bestimmt das gefunden, was sie zeitlebens gesucht hatten.

Nach dem Ende der Führung berieten wir den weiteren Tagesablauf, jedoch ohne gemeinsame Aktivitäten für alle zu finden. So machten sich einige aus Zeitgründen auf den Heimweg, andere fuhren in Richtung Laboe zum Kaffeetrinken plus Imbiss. Die Familien Möckel und Staloch wurden dann in Laboe von einem Wolkenbruch begrüßt, den sie aber unbeschadet überstanden.

Am späten Nachmittag trafen wir dann wieder in unserem Quartier ein und verabredeten uns für den Abend zum Höhenfeuerwerk über dem Innenhafen. Bernhard gab uns noch Tipps für einen guten Platz, doch dank Lothars Stadtplan-Studien fanden wir eine andere geeignete Stelle mit Parkplatz an der Holsatiamühle, um das Feuerwerk genießen zu können. Nach dem Feuerwerk waren wir wegen der guten Parkplatzmöglichkeit unter den ersten, die aus der Stadt heraus ihren Weg wieder nach Krummbek fanden. Der Gasthof war wie ausgestorben, da es sich die Wirtsleute nicht nehmen ließen, den Abschluss der Kieler Woche mitzuerleben. So gingen wir zufrieden zu Bett und verabredeten uns zum gemeinsamen Abschlussfrühstück am Montag. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Lothar und seiner Frau, die noch nach Rostock fahren wollten und traten die Heimreise an.

Abschließend muss noch im Namen aller Teilnehmer Bernhard für die mustergültige Organisation gedankt werden. Angefangen mit der Auswahl des Schiffes, über die Anfahrtsbeschreibung zu „Witt’s Gasthof“ in Krummbek mit den Ausdrucken aller Hinweisschilder bis zu den vorbestellten Essensplätzen konnte niemand etwas Nachteiliges finden. Etwaige Organisatoren weiterer Joyce-Events werden es sehr schwer haben, Bernhards Leistung zu „toppen“ (=neudeutsch).

Hannelene & Jörg Staloch